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Da brat mir einer ´nen Dachhasen!

  • Autorenbild: Andrea
    Andrea
  • 15. Feb. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Nov. 2021

Ist schon merkwürdig, dass Menschen bestimmte Tiere essen und andere kategorisch ablehnen. Die Gründe dafür sind teilweise noch viel skurriler. Schweinefleisch wird bekanntlich in der Bibel als unrein bezeichnet, da es aufgrund der damaligen hygienischen Verhältnisse oftmals Trichinen hatte: "das Schwein, denn es hat wohl durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; darum soll es euch unrein sein." Trichinen sind auch heute noch der Grund, warum Hunden und Katzen kein rohes Schweinefleisch gefüttert werden soll. Darüber hinaus gibt es noch einen Herpesvirus im Schweinefleisch, der für Menschen ungefährlich ist. Die Juden teilten die Tiere in drei Gruppen ein: Die Tiere der Luft hatten Federn, die des Wassers Schuppen und Flossen und die des Landes waren Wiederkäuer mit gespaltenen Hufen. Alle Tiere, die dieser Kategorisierung nicht entsprachen, galten als unrein und wurden nicht verzehrt wie Aale, Krebse, Langusten, Hummer, Muscheln, Schweine, Pferde, Kamele, alle Kriechtiere sowie Hasen. Volksstämme vermuteten ihre verstorbenen Vorfahren in einer bestimmten Tierart verkörpert. Jede Sippe hatte ihr eigenes Totemtier, das nicht gejagt und gegessen wurde. Später wurden diese Tierarten vergöttlicht, was Höhlenzeichnungen in Skandinavien, Südfrankreich, Spanien und Afrika zeigen: Die Schlange im Orient, Hase und Krokodil bei den Ägyptern. Mit der Zeit wurden die Gottheiten vermenschlicht, manche Glaubensrichtungen haben Gottgestalten, die halb Tier halb Mensch sind. Götter in Menschengestalt haben oftmals ein Tier als Begleiter, welches als heilig gilt und demnach weiterhin nicht verspeist wird. Dass wir Mitteleuropäer heute vielfach Pferd, Hund und Katze verschmähen, ist auch darauf zurückzuführen, denn Hund, Wolf und Pferd waren die Begleiter Wotans und die Katze das Lieblingstier von Freya. Das Schlachtverbot für Hunde und Katzen gilt in Deutschland seit 1986. In den 60ern wurden Katzen als Dachhasen verzehrt. Dass die Deutschen viel mehr Schwein als Rind essen, hat wohl auch vorwiegend praktische Gründe, denn die Tragezeit eines Rindes beträgt 280 Tage und damit länger als beim Menschen. Kühe haben wie Menschen in der Regel nur ein Kalb. Die Tragezeit einer Sau ist mit 114 Tagen nicht mal halb so lang und die durchschnittliche Anzahl der Ferkel ist 9!


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Beim Storch halten sich die Deutschen sowie die meisten Völker noch an die Empfehlung aus der Bibel, die noch eine Reihe anderer Tiere beinhaltet:

"Und dies sollt ihr scheuen unter den Vögeln, daß ihr's nicht eßt: den Adler, den Habicht, den Fischaar, den Geier, den Weih, und was seine Art ist, und alle Raben mit ihrer Art, den Strauß, die Nachteule, den Kuckuck, den Sperber mit seiner Art, das Käuzlein, den Schwan, den Uhu, die Fledermaus, die Rohrdommel, den Storch, den Reiher, den Häher mit seiner Art, den Wiedehopf und die Schwalbe."

Die Bibel gibt wie so oft keine Begründung, der Storch gilt allerdings bekanntermaßen als Kinder- und Glücksbringer. Daher würde es Unglück bringen, einen Storch zu essen und wäre geradezu unerhört und unfassbar.


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Quellen:

Warum wir das Fleisch mancher Tiere nicht essen, aus Das Tier - Grzimeks und Sielmanns internationale Zeitschrift für Mensch und Tier, Nr. 5, Mai 1983, S. 57 f.




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