Elefantengedächtnis und Demenz
- Andrea
- 9. Nov. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Das Leben ist immer die beste Inspiration zum Schreiben. Obwohl ich hier auf dem Land ohne direkte Nachbarn lebe und selten ins Dorf gehe, bekomme ich nun mehr persönliche Geschichten mit als damals in der oberflächlichen Stadt. So berichtete mir eine Bekannte neulich, dass ihre alte, kranke Hündin eingeschläfert wurde und fügte in diesem Zusammenhang hinzu: Ich würde mir wünschen, dass ich auch jemand finde, der mich einschläfert, wenn es mir so schlecht geht wie ihr.
Ich war früher eine begeisterte Domian-Anhängerin, ich mochte seine Sendung Domian Live und fand ihn als Menschen sehr angenehm. Außerdem teilte ich seine Meinung über Euthanasie. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert bei mir. Wie ich in vorherigen Beiträgen bereits ausführte, glaube ich, wir Menschen können und sollen über alles in unserem eigenen Leben selbst bestimmen, jedoch nicht über den Zeitpunkt der Geburt (unserer Kinder) und des Todes. Ohne Schmerzen entsteht kein neues Leben, das ist bei der Geburt so, während unseres Lebens und auch beim Tod. Ich habe für mich entschieden, kein Pflegefall zu werden, sondern bis zum letzten Tag zu schreiben, im Garten zu sein und mein eigenes Essen zu kochen. Menschen wie Kurt Tepperwein und Dr. Edith Eger beweisen, dass man mit 90 Jahren geistig voll leistungsfähig sein kann.
Seit es Schutzprojekte für Elefanten gibt, kommt es mitunter auch vor, dass es in machen Regionen Afrikas eine zu große Elefantenpopulation gibt. Um dem entgegenzuwirken, schoss man die ältesten Exemplare unter ihnen ab. Als Folge verwüsteten einige der verbleibenden jungen Elefanten die Dörfer. Die alten Mitglieder, vor allem die weiblichen Elefanten sind entscheidend, um das Gleichgewicht in einer Herde zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass junge halbstarke Elefanten nicht über die Stränge schlagen.

Die Alten werden aus unserer Gesellschaft ausgegliedert, sie erhalten ihr Gnadenbrot oftmals in Heimen, abseits ihrer gewohnten Familiensippe. Ihnen wird vermittelt, dass sie übrig sind, eine Last für die Gesellschaft und so wartet man auf ihr "sozialverträgliches Ableben", wie man in Deutschland sagt. Der aufmerksame Leser vermutet wahrscheinlich, dass es hier lediglich um meine extreme Sicht der Dinge geht. Ich beziehe mich allerdings auf die Aussagen von Prof. Dr. Gerald Hüther, ein Hirnforscher, der auch gerne Wahrheiten ausspricht. Das entsprechende Video habe ich unter dem Beitrag eingefügt.
In einem meiner letzten Beiträge habe ich bereits geschrieben, dass ich mich weigere zu glauben, dass irgendetwas genetisch vorbestimmt ist und ebenso glaube ich nicht, dass irgendetwas in irgendeinem Alter nicht mehr gehen soll oder nicht mehr verändert werden kann. Gerald Hüther macht als Gehirnforscher deutlich, dass das Gehirn sich nicht abnutzt und selbst abgestorbene Gehirnzellen in jedem Alter neu gebildet werden können. Das Gehirn kann sich jederzeit umorganisieren, vorausgesetzt der Mensch hat Lust aufs Leben und vor allem Vertrauen ins Leben. Hier sind wir wieder bei der Spiritualität, die für die Selbstheilungskräfte wesentlich ist.
Wenn wir das Schulsystem ändern, können wir unser Wirtschaftssystem vergessen. Wir brauchen viele verwirrte junge Leute, die nicht wissen; was sie wollen und einfach nur Frust haben, damit das ganze Zeug verkauft werden kann.
Prof. Dr. Gerald Hüther
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