Lieber tot überm Dachterrassengeländer hängen
- Andrea
- 31. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Es war einmal ein Mann, der hatte einen gutbezahlten Job in einem großen Konzern, was ihm ermöglichte, sich in einer Großstadt eine weitläufige Drei-Zimmer-Wohnung mit Dachterrasse zu leisten. Die Arbeit erfüllte ihn nicht, dabei war die Arbeit das Wichtigste, was er hatte. Privat blieb sein Wunsch nach einer Herzensverbindung zu einem Menschen unerfüllt. Die unzähligen Enttäuschungen und Herzensbrüche hatten zur Folge, dass er sich mit Anfang Vierzig einer schweren Herzoperation unterziehen musste. Seither hatte er einen Herzschrittmacher, was Herzensangelegenheiten zusätzlich erschwerte. Wer wollte schon einen chronisch kranken, schwachen Mann an seiner Seite, der eventuell vorzeitig sterben würde?
Geld oder Leben?
Sich beruflich zu verändern hatte er oft überlegt. So viel wie nach 17 Jahren in einem Großkonzern könnte er unmöglich bei einem Neustart verdienen. Er müsste sicherlich seine tolle Dachterrassenwohnung kündigen. Die Vorstellung einen prestigeträchtigen Job und materielle Werte loszulassen, machten ihm unendlich viel Angst. Wenn er gesund wäre und ein erfülltes Privatleben hätte, sähe die Situation anders aus. Dann könnte er sicherlich den Mut für eine Veränderung aufbringen. Als chronisch Kranker seine sichere unbefristete Anstellung aufzugeben, wäre doch absoluter Wahnsinn! Viel zu groß wäre die Wahrscheinlichkeit, gar keine Anstellung mehr zu bekommen, dann hätte er privat und beruflich versagt.
Seine Seele war offenbar noch nicht bereit zu erfahren, wie es ist, eine begehrte Dachterrassenwohnung, für die ihn alle bewunderten, loszulassen. Sie hat sich entschieden, sich im nächsten Leben dieser Erfahrung zu stellen. Er wird also wieder als Mensch inkarnieren, denn für ein Tier spielt eine Dachterrassenwohnung keine Rolle.
Das eigene Leben statt einer Drei-Zimmer-Wohnung aufzugeben, klingt nach einem völlig abgefahrenen Science-Fiction-Film. Dann schau dich doch mal um in deinem Umfeld. Ich bin sicher, du kennst auch so einen Menschen, mit oder ohne Dachterrasse.

In meinem Buch geht es auch um das Loslassen von materiellen Werten. Ich konnte mich nicht freiwillig dafür entscheiden, das Leben hat mir die Entscheidung abgenommen. Entscheiden konnte ich dann, wie ich diese Erfahrung für mich nutze. Inwiefern ein finanzieller Verlust mein Leben in jedem Bereich veränderte, darüber berichte ich schonungslos offen zu mir selbst in meinem Buch "Rote Wirecard vom Universum", das du dir hier vorbestellen kannst.
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