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Verdauungsprobleme

  • Autorenbild: Andrea
    Andrea
  • 20. Juli 2020
  • 3 Min. Lesezeit

gibt´s bei Hunden nicht. Das hört und riecht sich bei meinem Hund aber anders an, wird mancher denken.


In diesem Beitrag geht es mir um das Verdauen von Gefühlen und darin sind unsere Hunde Profis. Sie leben immer im Hier und Jetzt aus, was sie gerade fühlen, ob ausgelassene Freude, unbändige Furcht oder Aggression. Wir Menschen haben als ganz kleine Kinder schon gelernt, dass es nicht in Ordnung ist Wut und Aggression zu zeigen. Wir lernen auch schnell, dass Trauer nicht gesellschaftsfähig ist. Menschen sind verunsichert und wissen nicht wie sie sich verhalten sollen, um beim Trauernden keine Tränen auszulösen. Viele Trauernde berichten davon, dass sich Freunde aus diesem Grund von ihnen abgewandt haben. Trauer zu zeigen bedroht unseren existentiellen Wunsch nach Zugehörigkeit, daher bleibt uns kaum eine andere Chance als diese zu unterdrücken um weiter funktionieren zu können als Freund, Partner und Mitarbeiter. Wir leben in einer Schönwetter-Gesellschaft, in der Freude die einzige akzeptierte Emotion ist. In einer Gesellschaft, die nicht von Kriegen und Katastrophen, sondern von materiellem Wohlstand geprägt ist, kommt jedes unangenehme Gefühl einem persönlichen Versagen gleich, es gibt ja schließlich keinen Grund unglücklich zu sein, außer selbstverschuldete Gründe.


Im gleichen Maße wie wir unsere Gefühle und unser Verhalten der Gesellschaft angepasst haben, werden auch unsere Hunde in Hundeschulen gesellschaftsfähig gemacht, indem man sie beispielsweise mit Leckerlis ablenkt von ihrer Aggression. Als ich meinen Hund bekommen hatte, war er sehr verunsichert und zitterte bei jedem Spaziergang ohne Unterbrechung. Ein zitternder Hund löst bei uns Menschen Mitleid aus und wir wollen ihn aus dieser Situation holen, weil wir uns vorstellen können, wie schlecht er sich fühlt. Der eigentliche Grund ist, dass wir uns schlecht fühlen bei dem Anblick; ganz abgesehen von den vorwurfsvollen Blicken der Passanten, denen auf der Stirn geschrieben steht: Wie kann man nur einen Hund so quälen. Eine logische Reaktion ist, dass wir vermeiden wollen, den Hund in diese furchtauslösende Situation zu bringen. Wenn kein Garten vorhanden ist, kann dem Hund der Spaziergang kaum erspart werden. Eine andere Möglichkeit sind Beruhigungsmittel, auch pflanzlich oder homöopathisch. So machen wir das auch, wenn wir Angst vor der Arbeit haben, wir müssen da ja schließlich hin. Unangenehme Gefühle wegzudrücken hat bei Hunden die gleichen Auswirkungen wie bei uns Menschen: Zwangshandlungen, Süchte und somatische Krankheiten.


Die Therapeutin Kornelia Müller vergleicht Gefühle mit kleinen Kindern, die wahrgenommen werden wollen. Man kann sie auch mit Haustieren oder Menschen im Allgemeinen vergleichen. Alles was ignoriert oder abgelehnt wird, kommt an einer anderen Stelle wieder zum Vorschein und sicherlich nicht in einer angenehmen Art und Weise. Wenn wir immer wieder vor unangenehmen Situationen fliehen, konfrontiert uns das Schicksal unweigerlich mit solchen Situationen. Um aus diesem Muster auszubrechen, müssen wir uns nach und nach bewusst in Situationen begeben, die uns Angst machen und die Angst dann auch zulassen und nicht mit Medikamenten unterdrücken.


In Familiensystemen, in denen es immer wieder zu ähnlichen Todesfällen kommt, zeigt sich oft bei einer Familienaufstellung, dass ein Toter in einer vorherigen Generation nicht wahrgenommen wurde. Es wurde so getan, als hätte er nie gelebt und es wird nie über ihn gesprochen, so dass zukünftige Generationen gar nichts von seiner Existenz wissen. Der Schmerz und die Trauer werden auf diese Weise unterdrückt. Beim Familienstellen sagt man, dass ein anderes Mitglied im System auf diesen Toten aufmerksam machen möchte, dadurch dass es selbst stirbt und so wird der aus dem System Ausgegrenzte wieder hereingeholt. Menschen scheiden nicht durch Tod aus dem Familiensystem aus, sondern dadurch dass sie nicht anerkannt werden. Sie bleiben immer Mitglied des Systems, egal ob tot oder lebendig und beeinflussen das System weiterhin in irgendeiner Weise. Ausgegrenzte Menschen in einem Familiensystem sind letztendlich nichts anderes als unterdrückte Gefühle von uns, sobald wir diese wahrnehmen und anerkennen kann Heilung in uns und in unserem System stattfinden.


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