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Bedingungssätze

  • Autorenbild: Andrea
    Andrea
  • 28. Apr. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Mai 2020

Wenn du nicht arbeitest, verdienst du nichts. Wenn du deine Miete nicht bezahlst, verlierst du die Wohnung. Wenn du mehr gelernt hättest, hättest du eine bessere Note bekommen. Diese Sätze kennen wir nicht nur aus dem Grammatikunterricht, hören sie vielmehr unser Leben lang. Das einzig bedingungslose im Leben eines Menschen ist die Mutterliebe und selbst die ist nicht jedem vergönnt. Vaterliebe und die Liebe zwischen Partnern ist von Natur aus an Bedingungen geknüpft, was nicht negativ zu werten ist. Der Mensch braucht für seine Entwicklung sowohl die bedingungslose Liebe der Mutter als auch die an Bedingungen geknüpfte Liebe des Vaters. Ein reifer Mensch hat beide elterlichen Anteile in sich vereint. In der partnerschaftlichen Liebe ist ein Ausgleich zwischen Geben und Nehmen ganz wichtig. Zu Problemen in der Partnerschaft kommt es häufig deswegen, weil sich unreife Menschen begegnen.

Zu bedingungsloser Liebe sollen auch unsere Haustiere fähig sein. Es ist klar, dass sie sich nicht für unser Aussehen oder Statussymbole interessieren. Sie mögen uns so wie wir sind, egal wie wir sind? Oder machen sie ihre Liebe an Charaktereigenschaften fest oder daran, wie gut wir sie mit Futter, Schlafplatz und Spielzeug versorgen? Gerade Hunde haben ihre Kriterien und prüfen ihren Menschen genau, bevor sie die Verantwortung für ihr Leben abgeben. Auch wenn die Rangordnung noch nicht geklärt ist oder der Hund sich als Entscheider sieht, liebt er dennoch seinen Menschen bedingungslos und unabhängig von seinem Charakter. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass unser Tier alle Menschen in seiner Familie und auch im Umfeld bedingungslos liebt, selbst die Menschen, vor denen es sich fürchtet. Wenn man sich selbst liebt, also mit sich selbst im Reinen ist, gibt es niemanden, den man nicht lieben kann. Unsere Tiere sind mit sich im Reinen und egal, was man ihnen antut, sie sind nicht fähig zu hassen. Die weise Hündin aus einem vorherigen Beitrag sagt: "Ich wurde eingesperrt und misshandelt, das hat mich allerdings nicht davon abgehalten euch zu lieben. Die Leute fragen sich, wie das möglich ist, nach allem, was ich erlebt habe."


Diese bedingungslose Liebe, die wir im Idealfall schon von unserer Mutter kennen, führt dazu, dass Menschen ihre Tiere verwöhnen und das vorwiegend mit materiellen Dingen. So kommen die unfassbaren Umsatzzahlen in der Haustierbranche zustande, die im krassen Gegensatz dazu stehen, was Menschen bereit sind für ihr Fleisch auszugeben. Ich persönlich gebe nicht besonders viel Geld für meinen Hund aus, da ich generell sparsam lebe und ich wenig Freude am Einkaufen habe. Dennoch habe ich festgestellt, dass es mir nicht wehtut, Geld für meinen Hund auszugeben und ich es sogar gern mache. Wenn ich ehrlich bin, gönne ich mir nicht so oft etwas und auch Geschenke für andere kaufen bereitet mir nicht immer Freude, meinem Hund etwas zu kaufen allerdings schon. Woran liegt das? Sicherlich hängt es mit der ausgelassenen Freude der Tiere über Futter zusammen. Wir kaufen allerdings auch viel Unsinn, wie z.B. Accessoires über den sich unsere Tiere sicherlich nicht freuen. Wir erwarten von unserem Tier auch keine Gegenleistung, seine bedingungslose Liebe ist uns ja sicher. Das Wort "bedingungslos" macht wohl auch hier den großen Unterschied wie für die Gewinnerin eines bedingungslosen Grundeinkommens. Obwohl sie sehr gut verdient, habe sie ihre Einstellung zu Geld dadurch völlig geändert, denn sie hatte den Glaubenssatz, dass man schwer arbeiten muss für Geld, sonst wäre es nicht ehrlich verdient. Dadurch dass sie nun einfach so, also bedingungslos ein Einkommen erhält, ist sie nun in der Lage auch anderen Geld zu gönnen, auch einem Millionär würde sie nun ein bedingungsloses Grundeinkommen gönnen.



Quellen: Fromm, Erich: Wer nur einen liebt, liebt keinen https://www.youtube.com/watch?v=UygcX-EEQQY


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