lupus est homo homini
- Andrea
- 18. März 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Apr. 2020
So ähnlich schon mal gehört? Genau, Thomas Hobbes hat den Satz "homo homini lupus est" bekannt gemacht und der besagt, dass der Mensch dem anderen Menschen ein Wolf ist. Hobbes beschrieb damit ausschließlich das Verhältnis von Staaten zueinander, vergleichbar mit Wolfsrudeln. Wölfe innerhalb eines Rudels verhalten sich sehr solidarisch und keineswegs egoistisch. Inzwischen wird der Satz allgemein für egoistisches menschliches Verhalten bemüht. Eine Beleidigung für die Wölfe, sagt #Precht, denn sie sind sehr soziale Wesen, von denen wir uns Einiges abschauen könnten. Tatsächlich haben wir sehr viel mit den Wölfen gemeinsam, denn wir sind auch sehr soziale Wesen, die sich untereinander organisieren und sich gegenseitig Hilfestellung leisten. Aus diesem Grund passt der Hund auch so gut zu uns. Ursprünglich stammt der Satz "lupus est homo homini" aus der Komödie Asinaria (Eseleien) des römischen Komödiendichters Titus Maccius Plautus (ca. 254–184 v. Chr.).
Der Originaltext "lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit," bedeutet: Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er nicht weiß, welcher Art der andere ist.
Wird einer nicht als Gleichgesinnter erkannt und anerkannt, weil er fremd ist und außerhalb steht, dann mag ein solcher Mensch dem Menschen als artfremd erscheinen. Wir wissen heute zwar, dass alle Menschen auf der Welt derselben Gattung angehören. Dennoch aber bekämpfen sich die diversen "Rudel". So gingen seit je Stämme auf Stämme los, Sippen und Familien befehden sich, Religionen ziehen gegeneinander in den heiligen Krieg und das wird wohl nie enden.
Wölfe markieren ihr Territorium um Kriege zu vermeiden, werden diese Reviergrenzen aufgrund von Überbevölkerung überschritten, kommt es zu Revierkämpfen, die auch tödlich enden können. Wölfe, die krank und somit anders sind werden auch innerhalb des Rudels getötet. Dauerhaft allein lebende #Wölfe sind nicht überlebensfähig und werden nicht als Artgenossen sondern als "Asoziale" anerkannt und getötet.
Inzwischen hat sich das Blatt gewendet und der Mensch ist der größte Feind des Wolfes und nicht umgekehrt. Die Umkehrung des Sprichworts lupus lupo homo est, würde nur zur Hälfte stimmen: nämlich weil Wölfe sich gegenseitig beistehen, wie dies Menschen tun können, nicht aber weil Wölfe sich selber zu Feinden haben. Sich selber ein Feind zu sein scheint das Exklusivrecht des Menschen zu sein. Der Mensch ist in seiner einzigartigen Ambiguität vor allem anderen eines: dem Menschen ein Mensch, und dies – ganz sprichwörtlich – wohl oder übel.

Wenn im Wald ein Wolf einem Wolf begegnet, dann denkt der sich, 'ah, sicher ein Wolf.' Aber wenn ein Mensch im Wald einem Menschen begegnet, dann denkt der sich, 'ah, sicher ein Mörder.
Bernd Stromberg
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