Shadow
- Andrea
- 30. Mai 2020
- 2 Min. Lesezeit
Diese Woche habe ich ein Video von Chris Durden zum Thema Schattenarbeit und Projektion gesehen. Projektionen sind abgespaltete Eigenschaften von uns, die wir auf unsere Außenwelt übertragen und nur dort wahrnehmen, nicht mehr bei uns selbst. Bei der Schattenprojektion werden Teile, die wir auch sind, aber auf keinen Fall sein wollen, auf die Außenwelt abgespalten. Oftmals besitzt die andere Person einen Teil dieser Eigenschaft, die wir zu 100% auf sie projizieren.
Zur Identifikation unserer eigenen Schatten können wir uns folgende Fragen stellen:
Wofür verurteilst Du andere Menschen?
Was macht Dich wütend?
Was triggert Dich oder löst einen Komplex in Dir aus?
Welchen Rat erteilst Du anderen Leuten?
Was fühlst Du, wenn Du ein Baby siehst?
Letztendlich geht es darum, dass alles was uns bei anderen aufregt, in Wirklichkeit eigene Anteile von uns sind, die wir uns nicht erlauben, also abgespalten haben. Ich habe schon öfter Menschen, die sich über irgendjemanden aufregten mit der Aussage konfrontiert, dass sie doch nur neidisch sind auf denjenigen, was die Menschen nur noch wütender machte, da es ihnen nicht bewusst ist. Ich kam zu dieser Behauptung, da ich es an mir selbst beobachtet hatte und sie deckt sich mit der Schattenprojektion, ich bin letztendlich unbewusst neidisch, dass jemand ungehemmt diese Eigenschaft ausleben kann, auch wenn es sich um eine vermeintlich schlechte Eigenschaft handelt.
Die Beschreibung der Schattenidentifizierung erinnerte mich außerdem an ein Buch, das ich letztes Jahr gelesen habe mit dem Titel "Mein Haustier spiegelt mich." Christa Kössner schildert darin ihr Spiegelgesetz, das sich auch auf Computer und Autos anwenden lässt:
Schreib Eigenschaften auf ein Blatt, die dich an deinem Haustiier am meisten stören oder sogar wütend machen. Nun ersetze den Namen deines Tiers mit ich. Formuliere daraus nun (negative) Glaubenssätze, die du auf Karteikarten schreibst und verbrennst. Formuliere diesen Glaubenssatz nun positiv und bedanke dich für diese Erkenntnis.
Das Prinzip ist wohl, dass uns immer die anderen aufregen, egal ob Menschen, Tiere oder auch Gegenstände. Der Fehler liegt nie an uns, Schuld oder blöd sind immer die anderen.
Laut Psychotherapeutin Maike Maja Nowak sind Hunde als Spiegel sehr ausdauernd und effizient, da sie nicht eher aufhören, bis das Fass überläuft. Wenn wir uns endlich um das Fass kümmern, hört der Hund damit auf. Nun macht der Name "Shadow" für Hunde und Pferde durchaus Sinn. Schatten oder gar Spiegel oder Mirrow wäre als Name wohl nicht so wohlklingend.
Ich hatte mal einen Kollegen, der auch ein Profi im Spiegeln war und sehr effizient darin, Wut und Ärger bei seinem Gegenüber hervorzurufen. Sein Name war Herr Spiegel.

"Ich bin lieber ganz als gut."
C. G. Jung
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