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Sind Hamster so gierig wie Menschen?

  • Autorenbild: Andrea
    Andrea
  • 17. März 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Apr. 2020

Derzeit sind #Hamsterkäufe in aller Backen. Tun wir den kleinen süßen Nagern vielleicht Unrecht, indem wir sie auf eine Stufe mit gierigen Klopapierkäufern stellen? Hamster gehören zu den Nagetieren, die Winterschlaf halten, allerdings immer zwischendurch aufwachen zum Fressen und dafür einen Vorrat benötigen wie z.B. auch Eichhörnchen. Je geringer die Körpergröße der Tiere ist, desto größer ist der Wärmeverlust und desto häufiger müssen die Tiere aufwachen zur Nahrungsaufnahme. Ein Bär schläft mehrere Monate am Stück und muss demnach keinen Vorrat anlegen. Hamster sind die einzigen Tiere mit Backentaschen, daher spricht man vom hamstern. Nun stellt sich die Frage, ob Hamster nur so viel Vorrat anlegen, wie sie benötigen, wie es auch #Bienen machen oder mehr? Ein Hamster benötigt von September bis Mai einen Futtervorrat von 2-4 kg und er legt durchschnittlich einen Vorrat von 5 kg an. Es wurden allerdings schon Hamstervorräte von 50 kg gefunden. Tätsächlich gibt es bei Hamster eine genetische Disposition so viel zu sammeln wie geht. Sie neigen wohl - im Gegensatz zu den intelligenten Bienen - zu geistlosem Fleiß. Wie lässt sich das biologisch erklären? Ich habe keine wissenschaftliche Erklärung dafür gefunden, erkläre es mir in Erinnerung an meine Biologie-Facharbeit zum Thema: "Verbreitung von Samen" folgendermaßen: Viele Pflanzen sind bei ihrer Fortpflanzung auf Tiere angewiesen, nicht nur auf Insekten und Vögel, sondern auf vorratshaltende Nagetiere. Die Tierverbreitung (Zoochorie) wird dadurch sicher gestellt, dass Hamster immer mehr sammeln als sie brauchen und Eichhörnchen ihre Verstecke nicht mehr finden. Hamster sichern also Getreide von der Vorratshaltung der Menschen, die keine natürliche Verbreitung der Samen ermöglicht. Die "Gier" der Hamster ist im Gegensatz zur Gier der Menschen nicht lebensbedrohlich und gefährlich, sondern ein lebensnotwendiger Mechanismus der Natur, der allen Lebewesen zu Gute kommt. Der Feldhamster ist natürlich in Deutschland vom #Aussterben bedroht, zum einen weil es kaum noch unbetonierte Flächen gibt und selbst auf dem Feld tut er sich schwer zu hamstern, da die Erntezeit des Sommergetreides schon im Juli ist und die industriellen Maschinen kaum Getreidekörner auf dem Feld zurücklassen.

Konrad Lorenz riet übrigens in seinem Buch von 1949 zu Hamsterkäufen: "Ich glaube der liebe Gott hat den Goldhamster just für die armen Tierfreunde in der Großstadt konstruiert. Zumindest hat er in diesem kleinen Kabinettstück alle Eigenschaften vereinigt, die an einem Zimmertier angenehm sind, und alle störenden sorgfältig vermieden. Ich kenne kein einziges Nagetier, das in so intelligenter Weise, ganz nach Hunde- und Katzenart, spielt wie der Goldhamster. Es ist herzerfreuend, jemand bei sich im Zimmer zu haben, der so ausgelassen lustig ist und dies so drollig und graziös auszudrücken versteht, wie diese kleinen Kerlchen." Hört sich in der Tat erfüllender an als langweiliges weißes Klopapier.



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