top of page

Kynologen, Kyniker und Zyniker

  • Autorenbild: Andrea
    Andrea
  • 29. Feb. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Apr. 2020

Wer ist wer und was haben sie miteinander zu tun? Hast du einen oder alle Begriffe schon mal gehört, kannst sie aber nicht zuordnen? Nun, Richard David Precht würde sagen "schon mal gehört" ist keine Bildung, das ist gar nichts. Daher möchte ich hiermit zur Allgemeinbildung beitragen und das möglichst bildhaft und unterhaltsam, denn nur so kann man dauerhaft etwas behalten. Wenn ihr hier auf dieser Seite gelandet seid, interessiert ihr euch vielleicht für Hunde und seid daher schon auf den Begriff "Kynologie" gestoßen, der für Hundewissenschaften steht und von den griechischen Begriffen kyon (Hund) und logos (Lehre) abgeleitet ist. Kynologie kann man noch nicht an deutschen Universitäten, nur an Privatschulen studieren, in Wien gibt es inzwischen einen Lehrstuhl für Kynologie.


Kynismus ist eine geistige Bewegung vom 5. Jhd. vor Christus bis zum 6. Jhd. nach Christus. Ihr bekanntester Vertreter ist Diogenes von Sinope. Die Bezeichnung hängt offensichtlich mit dem griechischen Wort für Hund zusammen, die Kyniker bezeichneten sich selbst oft als Hunde. Die Grundidee der kynischen Philosophie bestand darin, jeglichen Besitz auf das Allernotwendigste zu reduzieren, um Glückseligkeit durch größtmögliche Unabhängigkeit von äußerer Hilfe zu erreichen: „Ich besitze nicht, damit ich nicht besessen werde“. Die Kyniker kleideten sich (wenn überhaupt) in einfachste Gewänder, machten sich die Armut zur Regel, lebten von Almosen, zogen als Wanderprediger umher und schliefen auf der Straße oder in den Säulengängen der Tempel. Aufgrund dieser ärmlichen Lebensweise wurden die Kyniker als Hunde bezeichnet. Die Bezeichnung Kyniker kommt allerdings von Kynosarges, einer Schule in Athen, in der der Sokrates-Schüler und späterer Kyniker Antesthenes unterrichtete. Kynosarges bedeutet "dort, wo der Hund liegen blieb." In der Mythologie heißt es, dass Herakles an dieser Stelle ein Heiligtum errichtete, nachdem ein Hund ein Opferstück geklaut und dorthin verschleppt hatte. Herakles deutete das als göttliches Zeichen. Diogenes, der wie ein Hund in einer Tonne lebte, war ein Schüler von Antesthenes. Er soll sich Alexander, dem Großen als "Diogenes, der Hund" vorgestellt haben. Der Überlieferung zufolge soll er am hellichten Tage mit einer Laterne durch die Stadt gelaufen sein auf der Suche nach Menschen. Die Kyniker galten als provokativ und frech, aber auch originell und brilliant. Der heutige Begriff Zyniker kommt daher.




Comments


bottom of page