morphologisches Feld
- Andrea
- 10. März 2020
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Apr. 2020
Beim Anblick meiner vielen Blog-Beiträge, mag man denken, so viel Schreibarbeit, die so wenige Menschen erreicht. Die Frage ist also, warum mache ich das? Zum einen tut es mir sehr gut zu schreiben und meine Gedanken für mich zu sortieren und festzuhalten, auch aus ganz eigennützigen Motiven, damit ich die Informationen wiederfinde. Ich bin vielleicht erstmalig im Leben im "Flow", wie der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi diesen Zustand bezeichnete. Ich kenne das Gefühl höchstens aus meiner frühen Kindheit, als ich malte und spielte und dann die Zeit wie im Flug verging. Richard David Precht würde sagen, es ist eine sehr lustvolle Arbeit, die ich auch noch von Zuhause aus völlig selbstbestimmt machen kann.
Zum anderen sehe ich das Internet als soziales Feld, also als morphologisches Feld, in dem unendlich viele Informationen enthalten sind, auf die theoretisch unabhängig von Ort und Zeit Jedermann (mit Internetzugang) zugreifen kann. Aufgrund der wahnsinnigen Fülle an Informationen ist die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass eine einzige Informationsquelle von vielen Menschen gelesen wird. Dennoch gehe ich davon aus, dass auch ungelesene Informationen im Internet wirken wie das kollektive Wissen im morphologischen Feld, auf das bisher wenige Menschen bewusst zugreifen und dennoch beeinflussen sie unser Leben. Wie uns morphologische Felder beeinflussen und wie Kommunikation in sozialen Feldern funktioniert, habe ich bereits in einem Blog-Eintrag beschrieben. Auch unsere Gedanken oder Notizen auf Papier sind Informationen im sozialen Feld, die wirken. Die sozialen Netzwerke, das Internet allgemein und auch die Literatur (wenn auch von den meisten ungelesen) stellen ein universelles Wissen dar, das uns Menschen alle verbindet, so wie eine Vogelschar und auch alle Vögel weltweit miteinander verbunden sind.

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